Dienstag, 31. Januar 2017

Ich habe keine Zeit zum Lesen: ein Statement


In Letzter zeit habe ich so oft den Satz gehört: Ich habe einfach keine Zeit zum Lesen gehabt. Ich sage Nein.
Meine These: Man hat die Zeit, man muss sie sich nur nehmen.
Man hat immer Zeit. Man hat 24 Stunden am Tag Zeit und man kann selber entscheiden wie man diese einteilt. Ein Teil mag vorbestimmt sein, schlafen, essen und arbeiten, aber daneben bleibt im Normalfall noch genügend übrig um diese anderweitig zu nutzen.
Fernsehen ist ein beliebteres Medium als das Buch. Es ist schlicht und einfach bequemer sich auf Sofa zu setzten und berieseln zu lassen. Man muss keine eigene Anstrengung mehr unternehmen. Die Fantasie wird nicht mehr eingesetzt.
In einem Buch muss man sich den beschriebenen Hügel vor dem geistigen Auge selber vorstellen, man muss die Burg selber bauen und fügt immer wieder Details, die während des Buches hinzugefügt werden seinen Entwürfen hinzu. Man baut sich seine eigene Welt in seinem eigenen Kopf. Meine Welt wird anders sein als deine, auch wenn wir die gleiche Passage gelesen haben.
Bei einem Bild ist das nicht so. Man bekommt das Endprodukt geliefert und es bleibt kein Platz mehr für die eigene Fantasie, da man direkt die Interpretation vorgelegt bekommt.
Also könnte man, anstatt fern zu schauen auch einfach ein Buch lesen. Dadurch hat man schon Zeit freigeschaufelt. Oder man nimmt ein Buch überall hin mit. Zur Bushaltestelle, in den Zug oder man hört ein Hörbuch während des Auto Fahrens.
Was ich damit sagen will ist: Man hat die Zeit, wer etwas anderes behauptet, der nimmt sich diese nicht.
Es ist vollkommen okay, wenn man sich nicht die Zeit zum Lesen nehmen möchte, aber man sollte nicht pauschal sagen, dass man keine Zeit zum Lesen hat. Dann sind einem nämlich einfach nur andere Sachen, wie Schule oder Arbeit wichtiger.
Ich kann das natürlich auch vollkommen nachvollziehen, ich stelle manchmal auch das Lernen über das Lesen, aber man kann nie sagen, dass man keine Zeit zum Lesen hat, denn die Zeit ist da. Man nimmt dich diese nur für andere Dinge.

Sonntag, 22. Januar 2017

Die Seele des Königs - Brandon Sanderson



Die Seele des Königs

Genre: Fantasy
Autor: Brandon Sanderson
Verlag: Heyne
Preis: 15 €
Seiten: ca. 450
ISBN: 978-3453315242


Das Buch besteht aus drei verschiedenen Novellen, aufgrund dessen möchte ich gerne jede einzeln bewerten, da diese in keinem Zusammenhang zueinander stehen. Die Novellen heißen: Die Seele des Königs (S. 7 - 170), Legion (S. 172 - 259), Infinity Blade: Die Klinge der Unendlichkeit (S. 259 - 443).

Die Seele des Königs: Der Kaiser, Herrscher über die gesamte Welt, liegt in einem Wachkoma nach einem Attentatsversuch. Durch den Tod des Königs würde auch Macht seiner Ratsmitglieder schwinden. Aus diesem Grund greifen sie zu im Reich verachtete Mittel und versuchen durch eine Betrügerin die Seele des Königs zu fälschen.
Die Idee des Buches eine Seele zu fälschen hört sich ja schon einmal absolut fantastisch und interessant an, doch meiner Meinung nach ist sie noch besser als es sich anhört. Das Fälschen wird nämlich in diesem Buch absolut vertieft und bekommt eine künstlerische Komponente. Man versteht im Laufe des Buches immer mehr von der Tätigkeit. Die Idee ist einfach unglaublich revolutionär und toll umgesetzt. Die Charaktere sind auch gut dargestellt. Natürlich hat das Buch nur etwa 170 Seiten, dadurch kann man nicht alle Nebencharaktere in aller Tiefe erfassen, doch die Protagonistin ist toll dargestellte. Auch das Ende ist wirklich schön gestaltet, vielleicht ein vorhersehbar, da es im Buch schon vorbereitet wurde, aber absolut schlüssig. Das ist auch einer der Gründe warum diese Novelle mich so beeindruckt hat. Die Magie ist in ihren Grundzügen schlüssig und bewegt sich kein einziges Mal aus ihren Grenzen. Das ist in einem Fantasy Buch unglaublich wichtig und ein Merkmal für ein wirklich gutes Buch. Der Schreibstil des Autors ist flüssig zu lesen und hat trotzdem einen tollen Detailreichtum. Die Umsetzung des Buches sagt mir auch sehr zu. Vor allem der Prolog hat mich beeindruckt.
         Handlung:           38 / 40
Schreibstil:         14  / 15
Charaktere:         17 / 20
Umsetzung:          8 / 10
Cover:                  5 / 5
Ende                    8 / 10

                                 90  / 100


Legion: Es geht um Stephen Leeds, der mit mehreren Menschen in einem Haus wohnt, jedoch sind das alles keine realen Menschen. Mr. Leeds kann imaginäre Personen erschaffen. Eines Tages soll er eine Kamera, die Fotos von der Vergangenheit aufnehmen kann wieder funktionstüchtig zu machen. Die Auswirkungen der Kamera sind nämlich verehrend und sie darf auf keinen Fall in die falschen Hände geraten.
Die Handlung es Buches ist zwar interessant, aber meiner Meinung nach steht diese nicht im Vordergrund, sondern unsere Hauptperson. Stephen Leeds ist interessant. Man weiß nie ob er wirklich die Wahrheit sagt, ob er verrückt ist oder ob er einfach einer der intelligentesten Menschen der Welt ist. Das wird am Ende aufgeklärt, doch bis dahin wird man im Dunkeln gelassen. Man weiß nicht, ob das Buch einen fantastischen Einschlag hat, oder doch nur auf Logik basiert. Der Schreibstil hat mir unglaublich gut gefallen. Auch die Umsetzung mit dem unglaublich guten Plottwist am Ende hat mich vollkommen bekommen. Die Charaktere, vor allem die Aspekte (nicht realen) hatten waren auch komplex, obwohl sie eine Eigenschaft besaßen, auf die Mr. Leeds sie trainiert hat. Sie besaßen Humor und irgendwie auch eine eigene Identität.
Handlung:             30 / 40
Schreibstil:            15 / 15
Charaktere:           20 / 20
Umsetzung:          10 / 10
Cover:                    5 / 5
Ende                    10 / 10

   90  / 100

Infinity Blade: Die Klinge der Unendlichkeit: Jedes Jahr wird ein Auserwählter gekürt um gegen den unsterblichen Gottkönig anzutreten. Siris wurde sein ganzes Leben auf diesen Augenblick trainiert und er schafft das Unmögliche. Er besiegt den Gottkönig, doch ab diesem Moment wird er gejagt. Er nimmt das Schwert der Unendlichkeit mit sich, das in der Lage ist Unsterbliche zu töten. Er begibt sich auf einen gefährlichen Weg um das Rätsel seiner Herkunft zu lösen und die Freiheit wieder zu erlangen.
Diese Novelle war mit Abstand die schwächste aus dem Buch. Ich musste mich fast schon ein wenig durch sie hindurchquälen. Meiner Meinung nach war die Geschichte nicht revolutionär oder insgesamt etwas Neues. Auch die Fantasy Elemente die mit neueren technischen Mitteln vermischt wurden haben mir überhaupt nicht zugesagt. Die Geschichte und der wahre Grund der Reise waren schwer verständlich und die Handlung wurde durch immer unwahrscheinlichere Plottwists langatmig. Die Charaktere waren ordentlich, hatten meiner Meinung nach allerdings überhaupt keine tiefe und dadurch konnte sich der Leser nicht mit ihnen identifizieren. Auch das Ziel der Reise war lange Zeit unklar. Dadurch entstand weder Spannung noch eine echte Geschichte. Eine reise ins Nichts ist für den Leser einfach nicht lesenswert. Das Ende war zwar wieder ein Plottwist, für welche der Autor eine Schwäche zu haben scheint, wie er in den vorigen Novellen bewiesen hat, doch dieser hat mir nicht gefallen und ich fand es etwas einfach gelöst. Der Schreibstil war allerdings gut und hat sich leicht lesen lassen. Allerdings haben mir die Beschreibungen der Landschaften und der Welt gefehlt.
Handlung:         20  / 40
Schreibstil:        12  / 15
Charaktere:         8  / 20
Umsetzung:        4  / 10
Cover:                5  /  5
Ende                    5 / 10

 54  / 100

Die Seele des Königs:   9 P
Legion:    9 P
Infintiy Blade:   5,4 P

Obwohl mir die letzte Novelle nicht gefallen, hat ergibt der Schnitt eine gute Wertung für das Buch. Es lohnt sich wirklich die anderen beiden Novellen zu lesen, wenn man gute Fantasy und andersartige Geschichten, die mit unerwarteten Wendungen aufwarten mag.

Gesamtwertung:   7.8 P
Genrewertung:        8 P   

Verlag Link: Heyne