Freitag, 30. Dezember 2016

Die Zwerge - Markus Heitz


Die Zwerge - Band 1

Genre: High-Fantasy
Autor: Markus Heitz
Verlag: Piper
Preis: 16 €
Seiten: ca. 630
ISBN: 978-3492700764

   1.   Handlung: Tungdil ist ein Zwerg, doch er ist nicht unter seinem Volk aufgewachsen. Er wuchs bei einem menschlichen Magus auf und wünscht sich nichts anderes als sein Volk kennen zu lernen.  Und er muss verhindern, dass das tote Land weiter vordringt. Doch dazu muss er viele Abenteuer überstehen und viele Gefahren mit seinen Freunden überstehen.
2.     Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich bemängele im Gegensatz zu vielen anderen die Wortwahl nicht. Allerdings ist er auch nicht herausstechen oder so bildlich wie der von Hennen. Meiner Meinung nach ist der Schreibstil nicht schlecht, allerdings auch nicht herausragend gut. Zudem muss ich sagen, dass mich die Landschaftsbeschreibungen nicht vollkommen überzeugt haben, dafür allerdings die Dialoge. Diese sind häufig sehr witzig und abwechslungsreich.
3.     Charaktere: Die Charaktere sind interessant und zum Teil auch tiefergehend. Allerdings lernen wir viele auch nur Oberflächlich kennen, was bei Fantasy-Büchern aber nicht ungewöhnlich ist. Man lernt auch keine neuen Völker kennen außer den Anti-Elfen, Albae genannt. Diese sind auch durchaus sehr interessant und machen einen großen Teil der Spannung aus. Ansonsten treffen wir auf die bekannten Fantasy-Völker, die durch den Herr der Ringe etabliert wurden. Dazu gehören Oger, Orks, Elben, Kobolde und natürlich auch Zwerge. Diese wurden nicht wie in vielen anderen Büchern verfremdet, sondern in ihrem Ursprung dargestellt. Auch die Zwerge werden als erst zunehmende Gegner präsentiert und nicht als lustige Sidekicks.
4.     Umsetzung: Die Umsetzung des Buches habe ich selber als sehr anstrengend empfunden. Für mich hätte das Buch locker 250 Seiten kürzer sein können. Vor allem die Exposition war einfach unglaublich lang und außerdem nicht nötig. Erst nach ca. 400 Seiten setzt die eigentliche Handlung, die man vorher schon vorhergeahnt hatte, ein. Das ist auch eines der ärgsten Probleme die dieses Buch hat. Die Handlung und das Ende sind extrem vorhersehbar und dadurch wird diesem auch die Spannung genommen. Es ist also kein innovatives Buch, bringt alten Stoff allerdings würdig auf die Seiten.
5.     Cover: Das Cover ist gut gestaltet und einem Fantasyroman angemessen. Ich finde es sogar sehr gelungen und gschön angelehnt an die Elfen oder Orks Romane, was meiner Meinung nach sehr ansprechend ist, da diese Reihen ja auch in einer bestimmten Verbindung zueinander stehen.
6.     Ende: Das Ende ist wie gesagt sehr vorhersehbar. Es wird über die gesamt Handlung hinweg aufgebaut und ist dementsprechend auch logisch im Sinne des Buches. Es macht übrigens auch nichts aus, dass ein einziger Zwerg einmal ganz schnell über 50 Orks erschlagen kann.
7.     Bewertung:

1.     Handlung:          25  / 40
2.     Schreibstil:        10  / 15
3.     Charaktere:       14  / 20
4.     Umsetzung:        4  / 10
5.     Cover:                5  / 5
6.     Ende                    4 / 10

                                                62  / 100

Gesamtwertung:   6.2 P
Genrewertung:      6.5 P

Verlag Link: Piper

Freitag, 23. Dezember 2016

Dein Leuchten - Jay Asher


Dein Leuchten

Genre: Liebesroman / Jugendbuch
Autor: Jay Asher
Verlag: cbt
Preis: 15 €
Seiten: ca. 300
ISBN: 978-3-570-16479-2


   1.   Handlung: Sierras Familie besitzt eine Weihnachsbaumfarm. Um diese Weihnachtsbäume zu verkaufen fährt sie jedes Jahr zu Weihnachten herunter nach Kalifornien. Doch dieses Jahr wird Weihnachten anders. Das Familienunternehmen hängt in der Schwebe. Vielleicht wird dies das letzte Mal sein, dass Sierra mit ihren Eltern nach Kalifornien fährt, da die Supermarktketten zu viel Konkurrenz machen. Doch dann lernt Sierra auch noch Caleb kennen, doch dieser ist ein Geächteter, da das Gerücht herrscht, dass er seine Schwester mit einem Messer angegriffen habe. Doch hat diese Liebe mit der düsteren Vergangenheit und Aussicht eine Zukunft.
2.     Schreibstil: Der Schreibstil ist nicht unangenehm zu lesen. Am Anfang, während der Exposition, ist er sogar sehr angenehm, doch, wenn er mehr in die Action geht, wird er immer unübersichtlicher. Der Text ist nicht mehr klar genug strukturiert, sodass man Sätze, die eigentlich unwichtig sind und man einfach nicht doppelt lesen möchte, doppelt lesen muss. Das bedeutet, dass an diesen Actionreicheren Szenen, die allerdings kaum vorhanden sind und dabei einfach nur eine normale Handlung erzählen, da das Buch an sich nicht viel Handlung enthält, der Überblick nicht gewahrt wird. Ansonsten ist aber die Wortwahl im Großen und Ganzen ordentlich, allerdings nicht sehr anspruchsvoll, doch darauf komme ich bei der Umsetzung noch einmal zu sprechen.
3.     Charaktere: Die Charaktere haben mir eigentlich recht gut gefallen, auch wenn sie wirklich sehr überspitzt und zu perfekt waren. Doch darüber kann man aufgrund der genauso aufgebauten Geschichte hinwegsehen. Normalerweise sollte Caleb in einer solchen Geschichte den so genannten Bad Boy mimen und sich erst im Laufe der Geschichte verwandeln, da er das jedoch nicht tut, gibt es nicht einmal eine winzige Handlung an dieser Stelle. Der weibliche Hauptcharakter, Sierra, war mir allerdings sympathisch, auch wenn sie eine etwas überspitzt mädchenhafte Art hatte. Allerdings fand ich die Nebencharaktere noch schlimmer. Das Paradebeispiel dafür ist wohl Sierras Vater. Er hatte im Grunde nur eine eigene Charaktereigenschaft und nichts anderes.  Allerdings fällt die Eindimensionalität der Charaktere aufgrund der platten Handlung kaum auf.
4.     Umsetzung: Die Umsetzung des Buches ist für einen solchen Roman typisch. Besonders aufgefallen ist mir einer der Running Gags des Buches. Caleb zieht Sierra aufgrund ihrer „außergewöhnlichen“ Wortwahl auf.  Allerdings kannte ich von diesen 5 angeblich komischen Wörtern alle außer einem schon vorher. Vielleicht benutzt man diese nicht unbedingt im allgemeinen Wortegebrauch, allerdings könnte man das durchaus. Ich muss aber zugeben, dass ich nur die Übersetzung kenne. Was mich aber überzeugt hat ist die weihnachtlich Atmosphäre.
5.     Cover: Das Cover ist wirklich unglaublich schön und einfach perfekt gewählt.
6.     Ende: Das Ende des Buches fand ich weder besonders herausragend noch besonders schlecht. Ich hätte mir allerdings durchaus etwas Spannenderes und besseres vorstellen können. Ich fand es wie den Rest des Buches nicht besonders, sondern mittelmäßig und ohne viele Ideen.
7.     Bewertung:

1.     Handlung:           15 / 40
2.     Schreibstil:         9   / 15
3.     Charaktere:          10/ 20
4.     Umsetzung:         6  / 10
5.     Cover                   5 / 5
6.     Ende                    5 / 10

                                                        50 / 100

Gesamtwertung:   5 P
Genrewertung:      6 P

Das Buch ist sehr Mittelmäßig, fängt allerdings die Weihnachtsatmosphäre ein. Um diese Jahreszeit ist das Buch wirklich wunderschön zu lesen, doch es ist nicht mehr als einen Nachmittag Spaß und gibt einem nicht mehr. Danach wird man allerdings nicht mehr wirklich an das Buch denken und es lässt aufgrund der unrealistischen Handlung und Charaktere zu idealisiert. 
Amazon Link: DeinLeuchten
Verlag Link: cbt




Montag, 19. Dezember 2016

Die Frau des Pilatus - Gertrud von le Fort


Die Frau des Pilatus

Genre: History / Briefform
Autor: Gerdrud von le Fort
Verlag: Insel
Preis: ca. 3 €
Seiten: ca. 60

1.     Handlung: Durch einen beunruhigen Traum warnt Claudia Procula ihren Gatten Pontius Pilatus vor der Verurteilung eines gewissen Juden, Jesus von Nazareth. Jedoch siegt der Machtdruck über die Gerechtigkeit und Jesus wir gekreuzigt. Von nun an steht diese Entscheidung zwischen Gatte und Gattin. Nach einigen Jahren scheinen sich die Ereignisse auf mysteriöse Weise zu wiederholen.
2.     Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr schön und sehr bildlich. Man kann sich die Personen sehr gut vorstellen und sich in ihre Charaktereigenschaften unglaublich gut hineinfühlen, obwohl das Buch sehr kurz ist. Die Erzählerin bleibt während der Geschichte immer dabei, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Dadurch wird die Geschichte weiter erzählt. Zudem bemerkt man, dass die Autorin schon eine sehr erfahrene Schreiberin ist. Dadurch haben vor allem Schluss und Anfang Szene eine unglaubliche Ausstrahlungskraft.
3.     Charaktere: Die Charaktere kann man sehr gut nachvollziehen, allerdings müssen sie keine große Handlung tragen. Natürlich sind die Personen der Zeit entsprechend gezeichnet. Aber vor allem die Rolle der Frau wird in diesem Buch sehr deutlich sowie die Stärke die diese trotzdem inne haben können.
4.     Umsetzung: Das Buch ist im Stil eines Briefes geschrieben. Geschichte wird auch die Adressatin manchmal adressiert. Das hat mich manchmal ei wenig aus der Geschichte hinausgerissen. Allerdings war es auch interessant eine so erzählte Geschichte zu lesen. Ich finde allerdings, das man das Buch noch zu einer viel größeren Geschichte hätte ausbauen können wenn man das gewollt hätte. Natürlich würde so etwas den Umfang eines Briefes um Länge sprengen.
5.     Cover: Das Buch gibt es nicht mehr in vielen Ausführungen. Meine eigene ist auch schon sehr alt, daher kann ich das Cover nicht gut bewerten. Das Buch gibt es nur noch in Form von aneinandergeheftetem Papier. Meine Ausgabe ist Blau mit geprägter Goldschrift. Ich finde das für einen „Klassiker“ angemessen.
6.     Ende: Das Ende des Buches fand ich toll. Ich war auch ein wenig überrascht. Die Bilder die dort kreiert wurden waren unglaublich stark und haben mich nachhaltig beeindruckt.
7.     Bewertung:

1.     Handlung:         30  / 40
2.     Schreibstil:       12  / 15
3.     Charaktere:      13  / 20
4.     Umsetzung:         6  / 10
5.     Cover:                   2  / 5
6.     Ende                      9 / 10

                                                      75  / 100

Gesamtwertung:   7.5 P
Genrewertung:      7.5 P

Ein wirklich nettes Buch für zwischendurch. Äußerst kurzweilig und interessant zu lesen. Allerdings kein Meisterwerk der Literatur.

Amazon Link: Die Frau des Pilatus
Verlag Link: Insel Verlag


Sonntag, 18. Dezember 2016

Enders Spiel - Orson Scott Card


Enders Spiel

Genre: Sience-Fiction
Autor: Orson Scott Card
Verlag: Heyne fliegt
Preis: 9 €
Seiten: ca. 450
ISBN: 978-3-453-31420-7


    1.   Handlung: Andrew Wiggins, von allen nur Ender genannt ist ein taktisches und strategisches Kriegsgenie. Die Menschheit steht vor ihrer Vernichtung durch die sogenannten Krabbler und Ender soll sie retten. Er durchläuft eine Ausbildung in der Militärakademie. Er ist von seinen Eltern, seinen Geschwistern getrennt. Wird Ender diese Ausbildung überstehen und wird dabei sein Genie erhalten werden oder zerbrechen?
2.     Schreibstil: Der Schreibstil ist nicht besonders, aber sehr gut. Man kann sich das Weltall gut vorstellen und die unterschiedlichen Raumstationen. Dabei ist es bemerkenswert, dass nicht viel beschrieben wird, sondern das besonders wenig Beschreibung vorhanden ist. Es werden nur die Rahmenbedingungen festgelegt und den Rest muss man sich vorstellen. Mir persönlich kommt das sehr entgegen, aber für einige andere könnte es etwas schwierig werden.
3.     Charaktere: Die Charaktere sind sehr schwer greifbar und man muss sich erst auf sie einlassen. Diese hochintelligenten Kinder sind einem einfach geistig überlegen, sodass es als erstes schwer ist sich mit ihnen zu identifizieren. Aber wenn man sich mehr darauf einlässt werden sie sehr gut verständlich und man merkt, dass sie doch einfach „nur“ Kinder sind. Es gibt nur wenige Gefühle die in diesem Buch gezeigt werden, aber wenn sie gezeigt werden dann umso heftiger und besser. In diesen Momenten bemerkt man die Menschlichkeit in der unmenschlichsten Umgebung. Allerdings wird es für einige schwierig sein sich in die Charaktere einzufühlen, doch im Laufe des Buches wird es möglich. Man muss sich also sowohl mit der Handlung, die am Ende wenig erklärt wird, sowie auch mit den Charakteren ein wenig Zeit lassen um dieses Buch vollkommen genießen zu können.
4.     Umsetzung: Die Umsetzung ist sehr interessant. Man bekommt aus drei verschiedenen Sichtweisen die Geschichte erzählt. Allerdings ist der Haupthandlungsstrang nach wie vor bei Ender. Außerdem gibt es eine Art Voice-Over Kapitel bei denen zwei Offiziere darüber verhandeln wie Enders Ausbildung vonstatten gehen soll und diese manipuliert wird. Daraufhin sieht man dann in Enders Handlungsstrang die Auswirkungen dieser Entscheidungen. Der dritte Handlungsstrang ist der von Enders Geschwistern. Die Welt und die Situation wird am Anfang des Buches nicht weiter erklärt, sodass man erst im Laufe des Buches alles mitbekommt. Das macht es genauso wie die Charakterentwicklung schwer in das Buch hineinzukommen. Mich persönlich hat es nicht gestört, da ich etwas geduldiger am Anfang eines Buches bin, kann aber ein Störfaktor sein.
5.     Cover: Das Cover des Buches ist schön gestaltet und passt zur Zukunftsvision. Auch die Hellen Farben finde ich interessant gewählt.
6.     Ende: Das Ende des Buches ist unglaublich toll. Es hat noch einen Plottwist inne, den man nicht erwartet hat. Außerdem sind diese letzten Kapitel unglaublich stark geschrieben. Wie George Martin es beschreiben würde ist das Ende: „bittersweet“. Und das ist meiner Meinung nach das beste Ende, das es geben kann.
7.     Bewertung:

1.     Handlung:           36 / 40
2.     Schreibstil:         13 / 15
3.     Charaktere:        16 / 20
4.     Umsetzung:         6  / 10
5.     Cover:                    4 / 5
6.     Ende                    10 / 10

                                                       85  / 100

Gesamtwertung:   8.5 P
Genrewertung:      9.0 P

Das Buch ist nicht Kriegsverherrlichend. Es stellt ein interessantes Experiment da und ist sehr viel vielschichtiger als es am Anfang daherkommt. Interessant ist auch, dass das Buch amerikanischen Marine Corps als Lektüre empfohlen wird. Allerdings kann man es auch hoch kritisch sehen, nämlich nicht die Handlung, sondern nur die Absicht behandelt wird, allerdings will ich das Buch hier „nur“ als Buch bewerten. Wen die andere Sichtweise interessiert, dem empfehle ich diesen Essay: John Kessel – der unschuldige Mörder. Allerdings ist es hochinteressant und fesseln, zu sehen wie Card eine neue Ideologie entwirft und diese durchsetzt und dem Leser schmackhaft macht. Jedoch finde ich, dass das Buch dadurch nicht geschmälert wird.

Verlag Link: Heynefliegt
diezukunft.de: interessante Sci-Fi Seite mit vielen Tipps und Auseinandersetzungen zu dem Thema Zukunft.

Samstag, 10. Dezember 2016

Das Dreieck des Dramas


Das Dreieck des Dramas: G. Freytag

Nach Gustav Freytag besteht das Drama aus zwei Handlungshälften. Die Handlung steigt bis zum Höhepunkt und Fällt von da an bis zur Katastrophe. Dadurch ergibt sich die Dreicksform. Jeder der 5 Teile der Handlung kann aus einer oder aus mehreren Szenen bestehen. Nur der Höhepunkt ist häufig in einer Szene zusammengefasst.

1.     Einleitung
2.     Steigerung
3.     Hohepunkt
4.     Fall oder Umkehr
5.     Lösung des Konfliktes



1. Die Einleitung besteht aus der Exposition. Der Leser wird in die Zeit des Dramas und in die Vorgeschichte des Dramas. Außerdem lernt er die wichtigen Charaktere kennen und der Konflikt wird beschrieben.
2. Im zweiten Teil wird die Spannung aufgebaut. Der Konflikt wird konkreter und die Ereignisse verbinden sich. Intrigen werden gesponnen und das Drama bekommt seine Richtung.
3. Die Handlung spitzt sich also dem Höhepunkt zu. Der Held muss sich entscheiden und gibt den entscheidenden Ausschlag über Sieg und Niederlage.
4. Danach fällt die Handlung ihrem Ende zu, wird allerdings noch einmal durch den sogenannten retardierenden Moment verzögert. Der Held scheint noch einmal kurz gerettet, im Falle der Tragödie, oder sein Sieg scheint doch nicht gewiss.
5. Die Lösung des Konfliktes, entweder durch den Sieg, oder den Untergang (Tragödie)

Diese 5 Aspekte des Dramas oder wenigstens die 3 Hauptpunkte kommen in fast allen Dramen vor. Vor allem in kurzen Stücken werden diese häufig auch zusammengefasst, aber die drei Momente: Beginn ( Einleitung), Höhepunkt und Katastrophe unterscheiden sich stark voneinander und sind deshalb leicht erkennbar.

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Terror - Ferdinand von Schirach


Terror

Genre: Theaterstück / Gerichtsdrama
Autor: Ferdinand von Schirach
Verlag: btb
Preis: 10€
Seiten: ca. 160
ISBN: 978-3442714964

   1.   Handlung: Ein Gericht muss entscheiden. Lars Koch hat ein Flugzeug abgeschossen in dem 164 Menschen waren. Es war von einem Terroristen in Gewalt genommen worden und steuerte auf ein Fußballstadion zu in dem 70000 Menschen waren. Durfte Herr Koch dieses Flugzeug abschießen um 70000 Menschen zu retten. Darf man Menschen töten um andere zu retten? Darf man Leben gegeneinander aufwiegen?
2.     Schreibstil: Der Schreibstil des Autors ist sehr reduziert. Das bedeutet, dass er sehr klare Worte für das findet, was er ausdrücken möchte. Er beschreibt das Szenario mit einer Kälte, die der eines Gerichtssaals entspricht. Er schafft eine passende Atmosphäre und bring Menschen einen Denkansatz nah, der jedem der vielleicht keine Philosophie in der Schule gewählt hat neue Gedanken zugänglich macht.  
3.     Charaktere: Die Charaktere sind im Weiteren nicht besonders ausgeschmückt. Keine wird einem sympathisch gemacht. Alles wird auf einer sachlichen Ebene abgehandelt, die theoretisch durch die Ausdrucksform oder Nachfrage von Personen beeinflusst werden könnte. Dies meiner Meinung nach in der Praxis aber nicht wirklich tun. Solche Emotionen würde eher der Film heraufbeschwören.
4.     Umsetzung: Das Buch ist in zwei Akte aufgeteilt. Im ersten Akt werden die Zeugen verhört und der Angeklagte vernommen. Im zweiten tragen Verteidiger und die Staatsanwältin ihre Schlussplädoyers vor. Danach gibt es zwei verschiedene Urteilssprüche. Einmal wird Herr Koch schuldig gesprochen, ein anderes Mal nicht. Erschreckend ist hierbei vor allem wie ähnlich sich die beiden Urteilssprüche sind.
5.     Cover: Das Cover finde ich wunderschön passend gestaltet. In seiner Schlichtheit drückt es die Sachlichkeit aus und lässt dem Betrachter Platz sich seine eigenen Gedanken zu machen, genauso wie das Buch.
6.     Ende: Das Ende habe ich schon bei der Umsetzung angerissen. Allerdings gibt es auch noch einmal so etwas wie ein Nachwort. In diesem geht es ins Besondere um die Terroranschläge von Paris und der Bombenanschlag auf die Satirezeitung Charlie Hebdo. Dieses Nachwort lässt den Leser noch einmal sehr nachdenklich machen und seine eigene Sichtweise auf Dinge hinterfragen.
7.     Bewertung:

1.     Handlung:           35 / 40
2.     Schreibstil:         15 / 15
3.     Charaktere:        15 / 20
4.     Umsetzung:        10 / 10
5.     Cover:                   5  / 5
6.     Ende                     8  / 10

                                                        88 / 100

Gesamtwertung:   8.8 P
Genrewertung:      9 P

Ein Buch was einen nachdenklich werden lässt. Vielleicht hinterfragt man danach sogar unser Gesetz, doch wozu führt das...diese Frage verlangt eine Antwort die man vielleicht gar nicht finden kann. Sie wird auch nicht durch dieses Buch gefunden, aber dadurch werden die Menschen auf Philosophie aufmerksam, die es manchmal auch in unserem Alltag geben kann.
 
Verlag Link: btb