Sonntag, 18. Dezember 2016

Enders Spiel - Orson Scott Card


Enders Spiel

Genre: Sience-Fiction
Autor: Orson Scott Card
Verlag: Heyne fliegt
Preis: 9 €
Seiten: ca. 450
ISBN: 978-3-453-31420-7


    1.   Handlung: Andrew Wiggins, von allen nur Ender genannt ist ein taktisches und strategisches Kriegsgenie. Die Menschheit steht vor ihrer Vernichtung durch die sogenannten Krabbler und Ender soll sie retten. Er durchläuft eine Ausbildung in der Militärakademie. Er ist von seinen Eltern, seinen Geschwistern getrennt. Wird Ender diese Ausbildung überstehen und wird dabei sein Genie erhalten werden oder zerbrechen?
2.     Schreibstil: Der Schreibstil ist nicht besonders, aber sehr gut. Man kann sich das Weltall gut vorstellen und die unterschiedlichen Raumstationen. Dabei ist es bemerkenswert, dass nicht viel beschrieben wird, sondern das besonders wenig Beschreibung vorhanden ist. Es werden nur die Rahmenbedingungen festgelegt und den Rest muss man sich vorstellen. Mir persönlich kommt das sehr entgegen, aber für einige andere könnte es etwas schwierig werden.
3.     Charaktere: Die Charaktere sind sehr schwer greifbar und man muss sich erst auf sie einlassen. Diese hochintelligenten Kinder sind einem einfach geistig überlegen, sodass es als erstes schwer ist sich mit ihnen zu identifizieren. Aber wenn man sich mehr darauf einlässt werden sie sehr gut verständlich und man merkt, dass sie doch einfach „nur“ Kinder sind. Es gibt nur wenige Gefühle die in diesem Buch gezeigt werden, aber wenn sie gezeigt werden dann umso heftiger und besser. In diesen Momenten bemerkt man die Menschlichkeit in der unmenschlichsten Umgebung. Allerdings wird es für einige schwierig sein sich in die Charaktere einzufühlen, doch im Laufe des Buches wird es möglich. Man muss sich also sowohl mit der Handlung, die am Ende wenig erklärt wird, sowie auch mit den Charakteren ein wenig Zeit lassen um dieses Buch vollkommen genießen zu können.
4.     Umsetzung: Die Umsetzung ist sehr interessant. Man bekommt aus drei verschiedenen Sichtweisen die Geschichte erzählt. Allerdings ist der Haupthandlungsstrang nach wie vor bei Ender. Außerdem gibt es eine Art Voice-Over Kapitel bei denen zwei Offiziere darüber verhandeln wie Enders Ausbildung vonstatten gehen soll und diese manipuliert wird. Daraufhin sieht man dann in Enders Handlungsstrang die Auswirkungen dieser Entscheidungen. Der dritte Handlungsstrang ist der von Enders Geschwistern. Die Welt und die Situation wird am Anfang des Buches nicht weiter erklärt, sodass man erst im Laufe des Buches alles mitbekommt. Das macht es genauso wie die Charakterentwicklung schwer in das Buch hineinzukommen. Mich persönlich hat es nicht gestört, da ich etwas geduldiger am Anfang eines Buches bin, kann aber ein Störfaktor sein.
5.     Cover: Das Cover des Buches ist schön gestaltet und passt zur Zukunftsvision. Auch die Hellen Farben finde ich interessant gewählt.
6.     Ende: Das Ende des Buches ist unglaublich toll. Es hat noch einen Plottwist inne, den man nicht erwartet hat. Außerdem sind diese letzten Kapitel unglaublich stark geschrieben. Wie George Martin es beschreiben würde ist das Ende: „bittersweet“. Und das ist meiner Meinung nach das beste Ende, das es geben kann.
7.     Bewertung:

1.     Handlung:           36 / 40
2.     Schreibstil:         13 / 15
3.     Charaktere:        16 / 20
4.     Umsetzung:         6  / 10
5.     Cover:                    4 / 5
6.     Ende                    10 / 10

                                                       85  / 100

Gesamtwertung:   8.5 P
Genrewertung:      9.0 P

Das Buch ist nicht Kriegsverherrlichend. Es stellt ein interessantes Experiment da und ist sehr viel vielschichtiger als es am Anfang daherkommt. Interessant ist auch, dass das Buch amerikanischen Marine Corps als Lektüre empfohlen wird. Allerdings kann man es auch hoch kritisch sehen, nämlich nicht die Handlung, sondern nur die Absicht behandelt wird, allerdings will ich das Buch hier „nur“ als Buch bewerten. Wen die andere Sichtweise interessiert, dem empfehle ich diesen Essay: John Kessel – der unschuldige Mörder. Allerdings ist es hochinteressant und fesseln, zu sehen wie Card eine neue Ideologie entwirft und diese durchsetzt und dem Leser schmackhaft macht. Jedoch finde ich, dass das Buch dadurch nicht geschmälert wird.

Verlag Link: Heynefliegt
diezukunft.de: interessante Sci-Fi Seite mit vielen Tipps und Auseinandersetzungen zu dem Thema Zukunft.

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