Enders Spiel
Genre: Sience-Fiction
Autor: Orson Scott Card
Verlag: Heyne fliegt
Preis: 9 €
Seiten: ca. 450
ISBN: 978-3-453-31420-7
1. Handlung: Andrew Wiggins, von allen nur
Ender genannt ist ein taktisches und strategisches Kriegsgenie. Die Menschheit
steht vor ihrer Vernichtung durch die sogenannten Krabbler und Ender soll sie
retten. Er durchläuft eine Ausbildung in der Militärakademie. Er ist von seinen
Eltern, seinen Geschwistern getrennt. Wird Ender diese Ausbildung überstehen
und wird dabei sein Genie erhalten werden oder zerbrechen?
2.
Schreibstil: Der Schreibstil ist nicht besonders, aber sehr gut. Man kann sich das Weltall gut vorstellen und die
unterschiedlichen Raumstationen. Dabei ist es bemerkenswert, dass nicht viel
beschrieben wird, sondern das besonders wenig Beschreibung vorhanden ist. Es
werden nur die Rahmenbedingungen festgelegt und den Rest muss man sich
vorstellen. Mir persönlich kommt das sehr entgegen, aber für einige andere
könnte es etwas schwierig werden.
3.
Charaktere: Die Charaktere sind sehr
schwer greifbar und man muss sich erst auf sie einlassen. Diese
hochintelligenten Kinder sind einem einfach geistig überlegen, sodass es als
erstes schwer ist sich mit ihnen zu identifizieren. Aber wenn man sich mehr
darauf einlässt werden sie sehr gut verständlich und man merkt, dass sie doch
einfach „nur“ Kinder sind. Es gibt nur wenige Gefühle die in diesem Buch
gezeigt werden, aber wenn sie gezeigt werden dann umso heftiger und besser. In
diesen Momenten bemerkt man die Menschlichkeit in der unmenschlichsten
Umgebung. Allerdings wird es für einige schwierig sein sich in die Charaktere
einzufühlen, doch im Laufe des Buches wird es möglich. Man muss sich also sowohl
mit der Handlung, die am Ende wenig erklärt wird, sowie auch mit den
Charakteren ein wenig Zeit lassen um dieses Buch vollkommen genießen zu können.
4.
Umsetzung: Die Umsetzung ist sehr
interessant. Man bekommt aus drei verschiedenen Sichtweisen die Geschichte
erzählt. Allerdings ist der Haupthandlungsstrang nach wie vor bei Ender.
Außerdem gibt es eine Art Voice-Over Kapitel bei denen zwei Offiziere darüber
verhandeln wie Enders Ausbildung vonstatten gehen soll und diese manipuliert
wird. Daraufhin sieht man dann in Enders Handlungsstrang die Auswirkungen
dieser Entscheidungen. Der dritte Handlungsstrang ist der von Enders
Geschwistern. Die Welt und die Situation wird am Anfang des Buches nicht weiter
erklärt, sodass man erst im Laufe des Buches alles mitbekommt. Das macht es
genauso wie die Charakterentwicklung schwer in das Buch hineinzukommen. Mich
persönlich hat es nicht gestört, da ich etwas geduldiger am Anfang eines Buches
bin, kann aber ein Störfaktor sein.
5.
Cover: Das Cover des Buches ist schön
gestaltet und passt zur Zukunftsvision. Auch die Hellen Farben finde ich
interessant gewählt.
6.
Ende: Das Ende des Buches ist unglaublich
toll. Es hat noch einen Plottwist inne, den man nicht erwartet hat. Außerdem
sind diese letzten Kapitel unglaublich stark geschrieben. Wie George Martin es
beschreiben würde ist das Ende: „bittersweet“. Und das ist meiner Meinung nach
das beste Ende, das es geben kann.
7.
Bewertung:
1.
Handlung: 36 / 40
2.
Schreibstil: 13 / 15
3.
Charaktere: 16 / 20
4.
Umsetzung:
6
/ 10
5.
Cover: 4 / 5
6.
Ende 10 / 10
85 / 100
Gesamtwertung: 8.5 P
Genrewertung: 9.0 P
Das Buch ist nicht
Kriegsverherrlichend. Es stellt ein interessantes Experiment da und ist sehr
viel vielschichtiger als es am Anfang daherkommt. Interessant ist auch, dass
das Buch amerikanischen Marine Corps als Lektüre empfohlen wird. Allerdings
kann man es auch hoch kritisch sehen, nämlich nicht die Handlung, sondern nur
die Absicht behandelt wird, allerdings will ich das Buch hier „nur“ als Buch
bewerten. Wen die andere Sichtweise interessiert, dem empfehle ich diesen Essay:
John Kessel – der unschuldige Mörder. Allerdings ist es hochinteressant und fesseln, zu sehen wie Card eine neue Ideologie entwirft und diese durchsetzt und dem Leser schmackhaft macht. Jedoch finde ich, dass das Buch dadurch nicht geschmälert wird.
Amazon Link: EndersSpiel – Orson Scott Card
Verlag Link: Heynefliegt
diezukunft.de: interessante
Sci-Fi Seite mit vielen Tipps und Auseinandersetzungen zu dem Thema Zukunft.
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