Der Gipfel – Anatoli
Boukreev
Genre: Drama
Autor: Anatoli Boukreev und G. Weston DeWalt
Verlag: Heyne
Preis: 10 €
Seiten: ca. 300
ISBN: 978-3-453-40569-1
1. Handlung: Nach in eisige Höhen von Jon Krakauer kommt nun der Gipfel von Anatoli Boukreev. Dieser wurde in Krakauers Buch
kritisiert. Oft wird dieses Buch aufgrund dessen mit einer Rechtfertigung
gleichgesetzt. Er schrieb dieses Buch mit Hilfe seines Co-Autors DeWalt, da er
selber nur brüchig Englisch sprach. Der Gipfel erzählt die bekannte Geschichte
des Mount Everest Unglücks 1996, bei dem fünf Menschen an nur einem
Aufstiegstag um Leben kamen.
2.
Schreibstil: Der Schreibstil DeWalts ist
einfach, aber sicher. Allerdings stört es den Leser an manchen Stellen, dass
zwischen den Perspektiven gewechselt wird. So gibt es normalerweise nur einen
Wechsel zwischen der 3. Person Singular und der Ich-Perspektive Bourkeevs.
Allerdings wechselt dann plötzlich diese
z.B. in die Ich-Perspektive Beidelmanns. Das irritiert den Leser und man
muss sich erst wieder orientieren. Dies stört einen auch im Fluss des Lesens
und ist an manchen Stellen, vor allem als es auf den Höhepunkt zuging, auch der
Spannung abträglich. Ansonsten beschränkt sich DeWalt eigentlich auf einen
relativ parataktischen Satzaufbau. Außerdem beschreibt er vieles, mit einigen
Aussnahmen wenn es um Boukreev geht, sehr sachlich.
3.
Charaktere: Die Charaktere lassen sich
schwer bewerten, da es sich um echte Personen handelt, so werde ich natürlich
nur etwas zur Darstellung dieser sagen. Anatoli Bourkeev, der ja in Krakauers
Buch kritisiert wurde, wird in seinem eigenen natürlich durchaus positiv
dargestellt. Alle seine Entscheidungen werden nicht nur gerechtfertigt sondern
auch als absolut richtig in der jeweiligen Situation geschildert. Er mutiert in
diesem Buch eigentlich fast schon zum Helden, der alleine alle rettet. Und das
kann man ihm auch nicht absprechen. Anatoli Boukreev rettete im Alleingang noch
mehreren Manchen das leben, die sich in der Dunkelheit verlaufen hatten. Diese
Aktion gilt als eine der heldenhaftesten Rettungsaktionen der
Bergsteigergeschichte.
4.
Umsetzung: Die Umsetzung des Buches ist
nicht einmal annähernd so spannend wie die Krakauers. DeWalt gelingt nicht die
Grandwanderung zwischen: Das echte Ereignis wahrheitsgetreu
wiederzugeben und eine spannende Geschichte zu erzählen. Diese Buch ist bis
auf ein paar Stellen an denen Boukreevs Aktionen rechtfertigt werden allerdings
sehr nüchtern und sachlich geschrieben. Zudem bekommen wir keinen Einblick in
die Aktionen anderer Expeditionen zum Beispiel während der
Akklimatisierungsphase. Das mag auch daran liegen, dass Boukreev ein
Einzelgänger war. Allerdings wäre es wirklich wünschenswert gewesen auch die
anderen Geschehnisse am Berg schon zu beginn des Buches ein wenig einzuführen,
damit man während der Katastrophe nicht überrumpelt wird.
5.
Cover: Das Cover des Buches ist passend
zum Inhalt gewählt.
6.
Ende: Das Ende des Buches, wenn auch
vorhersehbar ist einigermaßen packend erzählt und man liest es gerne zu Ende.
Auch wenn die schon oben angesprochenen Perspektivwechsel die Spannungskurve
unterbrechen und eine neue Orientierung ( das doppelt lesen einiger Passagen )
bedeuteten.
7.
Bewertung:
1.
Handlung: 30 / 40
2.
Schreibstil: 9
/ 15
3.
Charaktere:
15 / 20
4.
Umsetzung:
4 / 10
5.
Cover: 5 / 5
6.
Ende 6/ 10
69 / 100
Gesamtwertung: 6.9 P
Genrewertung: 7.5 P
Der Gipfel von
Anatoli Boukreev ist ein gelungenes Buch, dass es allerdings mit seinem
Vorgänger von Krakauer nicht aufnehmen kann.
Ich empfehle der
Gipfel als eine Art Ergänzung nach dem von Krakauer zu lesen um beide
Sichtweisen gut miteinander vergleichen zu können.
Amazon Link: DerGipfel – Boukreev und DeWalt
Verlag Link: Heyne –Randomhouse
Rezension von in
eisige Höhen : hier
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