Die Straße
Genre: Dystopie / Postapokalypse
Autor: Cormac McCarthy
Verlag: Rowohlt Verlag
Preis: 11 €
Seiten: ca. 250
ISBN: 978-3499246005
1.
Handlung: Ein Vater und ein Sohn machen sich auf den Weg Richtung Süden. Die Welt
ist zerstört, alles besteht aus Asche und Staub. Fast nichts hat den großen
Brand auf der Erde überlebt. Der Vater und der Sohn hoffen, dass es im Süden
der USA an der Küste bessere Überlebenschancen gibt. Deshalb gehen sie der
Straße gegen Süden entlang. Auf dem Weg werden sie mit Kannibalen und anderen
fürchterlichen Gefahren konfrontiert. Die Vater-Sohn Liebe hält sie jedoch auf
der Straße und die Hoffnung am Leben.
Auch wenn die Handlung nicht besonders klingt fesselt das Buch auf jeder
Seite. Man muss weiterlesen auch wenn die Handlung nichts Neues bringt. Der
Schreibstil spielt hier eine entscheidende Rolle. Falls jemand jedoch unentwegt
Action in einem Buch braucht, ist dieses definitiv die falsche Wahl.
2.
Schreibstil: Der Schreibstil dieses
Buches hat mich von der ersten bis zu letzten Seite an das Buch gefesselt. Manchmal
musste ich es sogar aus der Hand legen, da mich die Gewalt und wie diese
geschildert wurde, die Hoffnungslosigkeit und der Schmerz überwältigt
haben. Die Welt ist vollkommen starr und nichts bewegt sich mehr auf ihr. Das
spiegelt sich auch in dem Schreibstil wider. Verben werden durch Partizipien
ersetzt und einzelne Wörter bilden einen „Satz“. Ellipsen und unvollständige
Sätze sind ein weiteres Merkmal des Schreibstils. Falls man einen Satz
überliest macht die Handlung keinen Sinn mehr. Jeder Satz ist von größter
Wichtigkeit und das macht ein gutes Buch aus.
3.
Charaktere: Es liegt ein personaler
Erzähler vor, der entweder aus der Sicht des Vaters oder der des Sohnes
erzählt. Dadurch hat man die Innensicht und kann in die Gefühlswelt der beiden
Personen eintauchen. Die Charaktere werden ansonsten nicht wirklich anders
charakterisiert, da es allein um den Überlebenskampf geht. Der Sohn erscheint
am Anfang noch etwas naiv, doch das wandelt sich vollkommen im Laufe des
Buches. Es ist zudem ein interessantes Stilmittel diese Welt und die
Hoffnungslosigkeit aus der Sicht eines Kindes zu erleben. Interessant sind die
beiden Stimmen der Protagonisten, die man in den Dialogen erleben kann.
4.
Umsetzung: Die Umsetzung ist fantastisch.
Vor allem die Dialoge, die nicht in Anführungszeichen geschrieben sind und man
muss immer aufpassen wer was sagt, geben dem Buch seinen ganz eigenen Stil. Man
bekommt Charaktereigenschaften aufgrund des Gesprochenen mit und nicht der
Handlung. Auch die Länge des Buches ist ideal. Es gibt keinen typischen
Spannungsbogen, doch die Spannung liegt in jedem Satz und in jedem Wort.
5.
Cover: Das Cover ist sehr passend und mir
gefällt das Zitat der Times darauf.
6.
Ende: Das Ende des Buches hat mich etwas
unbefriedigt zurückgelassen. Für mich war dieses überhaupt nicht nötig und hat
die davor betonte Hoffnungslosigkeit irgendwie ein wenig zerstört. Es war jetzt
auch keine Katastrophe, aber ich fand, dass es dem Buch in seiner
Hoffnungslosigkeit, Grausamkeit und furchtbarer Schönheit nicht gerecht wurde.
Jedoch wurde ein ganz wichtiger Wert durch das Buch und das Ende verdeutlicht:
Nächstenliebe.
7.
Bewertung:
1.
Handlung: 36 / 40
2.
Schreibstil: 15 / 15
3.
Charaktere: 20 / 20
4.
Umsetzung:
10 / 10
5.
Cover: 5 / 5
6.
Ende 8 / 10
94 / 100
Gesamtwertung: 9.4 P
Genrewertung: 10 P
Das Buch ist ein
unglaubliches Meisterwerk, welches nicht umsonst die hochkarätigen
Literaturpreise wie den: Pulitzer-Preis oder den James Tait Black Memorial Prize.
Das Buch fesselt und zeigt die Abgründe des Menschen auf sowie auch die Nächstenliebe.
Eine hoffnungslose Welt in der die Hoffnung auf den Süden besteht. Ein Buch mit
Gegensätzen aber in sich stimmig. Unglaublich!
Amazon Link: Die Straße – Cormac McCarthy
Verlag Link: Rowohlt Taschenbuch Verlag
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