Sonntag, 19. März 2017

Die Straße - Cormac McCarthy


Die Straße

Genre: Dystopie / Postapokalypse
Autor: Cormac McCarthy
Verlag: Rowohlt Verlag
Preis: 11 €
Seiten: ca. 250
ISBN: 978-3499246005

1.     Handlung: Ein Vater und ein Sohn machen sich auf den Weg Richtung Süden. Die Welt ist zerstört, alles besteht aus Asche und Staub. Fast nichts hat den großen Brand auf der Erde überlebt. Der Vater und der Sohn hoffen, dass es im Süden der USA an der Küste bessere Überlebenschancen gibt. Deshalb gehen sie der Straße gegen Süden entlang. Auf dem Weg werden sie mit Kannibalen und anderen fürchterlichen Gefahren konfrontiert. Die Vater-Sohn Liebe hält sie jedoch auf der Straße und die Hoffnung am Leben.
Auch wenn die Handlung nicht besonders klingt fesselt das Buch auf jeder Seite. Man muss weiterlesen auch wenn die Handlung nichts Neues bringt. Der Schreibstil spielt hier eine entscheidende Rolle. Falls jemand jedoch unentwegt Action in einem Buch braucht, ist dieses definitiv die falsche Wahl.
2.     Schreibstil: Der Schreibstil dieses Buches hat mich von der ersten bis zu letzten Seite an das Buch gefesselt. Manchmal musste ich es sogar aus der Hand legen, da mich die Gewalt und wie diese geschildert wurde, die Hoffnungslosigkeit und der Schmerz überwältigt haben. Die Welt ist vollkommen starr und nichts bewegt sich mehr auf ihr. Das spiegelt sich auch in dem Schreibstil wider. Verben werden durch Partizipien ersetzt und einzelne Wörter bilden einen „Satz“. Ellipsen und unvollständige Sätze sind ein weiteres Merkmal des Schreibstils. Falls man einen Satz überliest macht die Handlung keinen Sinn mehr. Jeder Satz ist von größter Wichtigkeit und das macht ein gutes Buch aus.
3.     Charaktere: Es liegt ein personaler Erzähler vor, der entweder aus der Sicht des Vaters oder der des Sohnes erzählt. Dadurch hat man die Innensicht und kann in die Gefühlswelt der beiden Personen eintauchen. Die Charaktere werden ansonsten nicht wirklich anders charakterisiert, da es allein um den Überlebenskampf geht. Der Sohn erscheint am Anfang noch etwas naiv, doch das wandelt sich vollkommen im Laufe des Buches. Es ist zudem ein interessantes Stilmittel diese Welt und die Hoffnungslosigkeit aus der Sicht eines Kindes zu erleben. Interessant sind die beiden Stimmen der Protagonisten, die man in den Dialogen erleben kann.
4.     Umsetzung: Die Umsetzung ist fantastisch. Vor allem die Dialoge, die nicht in Anführungszeichen geschrieben sind und man muss immer aufpassen wer was sagt, geben dem Buch seinen ganz eigenen Stil. Man bekommt Charaktereigenschaften aufgrund des Gesprochenen mit und nicht der Handlung. Auch die Länge des Buches ist ideal. Es gibt keinen typischen Spannungsbogen, doch die Spannung liegt in jedem Satz und in jedem Wort.
5.     Cover: Das Cover ist sehr passend und mir gefällt das Zitat der Times darauf.
6.     Ende: Das Ende des Buches hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen. Für mich war dieses überhaupt nicht nötig und hat die davor betonte Hoffnungslosigkeit irgendwie ein wenig zerstört. Es war jetzt auch keine Katastrophe, aber ich fand, dass es dem Buch in seiner Hoffnungslosigkeit, Grausamkeit und furchtbarer Schönheit nicht gerecht wurde. Jedoch wurde ein ganz wichtiger Wert durch das Buch und das Ende verdeutlicht: Nächstenliebe.
7.     Bewertung:

1.     Handlung:           36 / 40
2.     Schreibstil:         15 / 15
3.     Charaktere:        20 / 20
4.     Umsetzung:        10 / 10
5.     Cover:                   5  / 5
6.     Ende                      8 / 10

                                                        94 / 100

Gesamtwertung:   9.4 P
Genrewertung:      10 P

Das Buch ist ein unglaubliches Meisterwerk, welches nicht umsonst die hochkarätigen Literaturpreise wie den: Pulitzer-Preis oder den James Tait Black Memorial Prize. Das Buch fesselt und zeigt die Abgründe des Menschen auf sowie auch die Nächstenliebe. Eine hoffnungslose Welt in der die Hoffnung auf den Süden besteht. Ein Buch mit Gegensätzen aber in sich stimmig. Unglaublich!

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