Ich bin der Zorn
The Shepherd Band 4
Genre: Psychothriller
Autor: Ethan Cross
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: 11€
Seiten: ca. 500
ISBN: 978-3-404-17421-8
1. Handlung: Ein neuer Fall für die Shepherd
Organisation. In einer Strafanstalt in Arizona ereignet sich ein Amoklauf. Ein
Gefängniswächter erschießt augenscheinlich wahllos 4 Gefangene. Dieser Fall
ruft die Shepherd Organisation auf den Plan und mit ihr Bundesagent Marcus
Williams. Allerdings schweigt der Schütze zu seiner Tat und so muss man das
Gefängnis infiltrieren. Und wer eignet sich da besser als sein Bruder Francis
Ackerman Junior, der brüchigste gegenwärtige Serienkiller. Doch wer ist der
sogenannte Judas-Killer, der den Schützen erpresst? Er ist kein einfacher
Killer, er verfolgt weitaus größere Ziele.
2.
Schreibstil: Der Schreibstil von Ethan
Cross ist wie in den vorangegangenen Büchern großartig. Er lässt sich
unglaublich flüssig lesen und enthält doch so viele Details, die in kurze
präzise Sätze verpackt sind. Außerdem schwingen manchmal auch Dinge zwischen
den Zeilen, allerdings nur punktuell an verschiedenen Stellen. Vor allem ist es
beeindruckend wie man Personen an ihrer bloßen Ausdrucksweise erkennen kann.
Man kann sich mühelos in die Personen hineinversetzen und erlebt das
Geschehende aus ihrer Perspektive.
3.
Charaktere: Die Charaktere kennen wir
schon aus den vorangegangenen Büchern. Im Fokus stehen wieder die Geschwister
Francis Ackerman und Marcus Williams. Dieser muss außerdem das Verhältnis mit
Adoptivsohn und das mit seiner Frau, Maggie, aufarbeiten. Dieses steht zu Beginn
des Buches im Vordergrund und taucht im Grunde erst wieder am Ende des Buches
auf. Durch die unglaublich schnelle Handlung und die Action gerät diese
Vater-Sohn Beziehung uns das kleine Ehedrama also in den Hintergrund. Das tut
der Story zwar keinen Abbruch an Spannung, allerdings reißt es einen ein wenig
aus dem Lesefluss, wenn man am Ende dann plötzlich wieder der Sohn im Fokus
steht. Marcus Williams ist als Person wieder glaubhaft und gut dargestellt, man
merkt ihm allerdings anders als Ackerman keine große Entwicklung an. Dieser
wiederum wird meiner Meinung nach von Buch zu Buch glaubhafter. Der Bösewicht,
der Judas-Killer, ist allerdings meiner Meinung nach nicht so gut beschrieben.
Man wird aus seinen echten Beweggründen trotz der Tagebucheinträge nicht ganz
schlau und bekommt kein so detailreiches und glaubwürdiges Bild wie von
Ackerman.
4.
Umsetzung: Die Umsetzung passt sehr gut
zu der aktionsreichen Handlung. Es gibt kurze Kapitel, die fast immer einen
Perspektivenwechsel mit einschließen. Zwischendurch bekommt man die
Tagebucheinträge des Judas-Killers als Beweismaterialien vorgelegt und kann
sich anhand dieser ein Bild von ihm machen. Der Showdown wird sorgsam
vorbereitet von Seite eins an und man kann als Leser selber mit raten, kommt
allerdings nicht viel schneller als die Charaktere hinter den Fall und selbst
dann wird man die volle Tragweite nicht erfassen können.
5.
Cover: Das Cover ist nicht wie die Anderen in nur einer Farbe gehalten, sondern hat einen Farbverlauf mit eingearbeitet.
Dafür ist bei diesem passend zur rostigen Farbe eine materialähnliche
Oberflächentextur gewählt worden.
6.
Ende: Das Ende des Buches hat meinen
Erwartungen nicht ganz genügt. Ich hätte mir noch mehr davon erwartet. Als der
große Showdown im Grunde vorbei war wollte der Autor mit einer Wendung noch
einmal eine drauf setzen, doch dieses
Problem wurde viel zu schnell gelöst und nimmt damit ein wenig der Spannung.
Außerdem hat mich die Einfachheit dessen fast schon schockiert. Alles in allem
ist es aber ein annehmbares Ende.
7.
Bewertung:
1.
Handlung: 25 / 40
2.
Schreibstil: 10 / 15
3.
Charaktere: 14 / 20
4.
Umsetzung:
6 / 10
5.
Cover: 5 / 5
6.
Ende 6 / 10
66 / 100
Gesamtwertung: 6.6 P
Genrewertung: 7
P
Alles in allem kann ich dieses Buch durchaus
empfehlen. Wer typische amerikanische Thriller mit Psychothriller Elementen
mag, der ist bei Ethan Cross richtig. Keine allzu schwere Kost und doch sehr
unterhaltend und fesselnd.
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Verlag Link: BasteiLübbe
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