Gerollt, gedrückt, geschlagen, gehutzt, gestreichelt, zerstört, beworfen, gerammt, liebevoll gedrückt und aufgestellt wurde ich. Eingezäunt von braunen Latten. Umgeben von einer ehemals weißen Decke, die nun zerstört durch das Rollen meines Körpers ist und durch das Treten der Kinderfüße. Überall verteilen sich ihre Abdrücke, wie kleine Insekten in einer sonst so perfekten Winterwelt. Draußen schabt der Vater mit seiner großen Schneeschaufel den Bürgersteig frei. Ein weiterer bunter Punkt in der weiten Winterwelt. Gerade geben mir die Plagegeister ein wenig Ruhe. Ohren habe ich schon, Augen auch und ich ahne schon, was als Nächstes kommt. Sie werden mir ein rotes Ungetüm in den Schädel rammen und dann werden sie mich stehen lassen und langsam werde ich vor mich hin weinen. Bis nichts mehr von mir übrig ist, außer das rote große Ungetüm und meine Augen. Wahrscheinlich haben sie auch noch die Idee mir Arme zu verpassen. Ich werde wieder angepatscht, an mir wird geklopft, Teile brechen ab, geschlagen werde ich und dann wird mir ein blöder Holzstab in die Hand gedrückt. Dabei wollte ich einfach nur Schnee bleiben. Unbelästigt und langweilig und doch von einer dezenten Schönheit, der sich niemand entziehen kann. Jetzt werde ich nur noch angegafft. War ich vorher noch etwas Abstraktes, Wunderbares, Schimmerndes wurde ich nun zum Objekt erkoren. Und am Ende, wenn alle meine Freunde von mir gegangen sind, werde ich noch immer in diesem Gefängnis eines Gartens sitzen, als letzte Erinnerung an einen schönen Tag und die Kinder werden beobachten wie ich schmelze, bis ich dann endlich auch zu meinen Freunden gegangen bin. Oh weh, da kommen die Plagegeister auch schon wieder auf mich zu und das angedrohte Objekt haben sie dabei. Augen zu und durch würde man ja eigentlich sagen, doch das ist mir nicht möglich. Nun bin ich fertig. Sie betrachten mich. Tanzen um mich. Machen mich zum Model. Und dann vergessen sie mich. Und nächstes Jahr haben sie einen neuen. Und danach das Jahr heben sie einen neuen, bis sie auch den Schnee in seiner einfachen Schönheit schätzen lernen, doch dann sind sie tot.
Der Writing Friday ist eine Aktion auf
readbooksandfallinlove. Jeden Monat gibt es 5 einzelne Themen zur Auswahl aus
denen man vier wählen kann und jeden Freitag eine Geschichte dazu auf seinem
Blog veröffentlichen kann.
Ich habe mich diese Woche dafür
entschieden aus der Sicht eines Schneemanns zu schreiben.
Ich hoffe euch gefällt die Geschichte.
Lasst es mich gerne in den Kommentaren
wissen was ihr von ihr haltet!
Bis
nächste Woche
Svenja
Ich mag die Geschichte :D und die Gedanken des Schneemanns auch wenn es gegen Ende etwas düster / traurig wird!
AntwortenLöschenHey Svenja,
AntwortenLöschensehr düster und etwas depremierend. Ich mag den Apell an Einfachheit und Natürlichkeit.
Grüße, Katharina
von www.kathakritzelt.com
Ein wirklich spannende Geschichte, ich mags! Bestelle mir jetzt Essen auf Rädern Hamburg und tippe auch mal drauf los. Ich selbst habe noch nie etwas literarisches geschrieben, wird bestimmt nicht so gut wie deins
AntwortenLöschenLiebe Grüße
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